Es gibt ein paar Schnittblumen, bei denen eine Direktsaat überhaupt keine guten Erfolge bringt. Zu diesen gehört das Löwenmäulchen. In meinen bisherigen Blumenjahren habe ich viele Aussaatvarianten ausprobiert. Mit welcher Variante ich die besten Ernteerfolge bei den Löwenmäulchen erzielt habe, möchte ich euch hier zusammen fassen.

Passend zum Februar und März berichte ich als erstes von der Anzucht im Haus im Spätwinter.

Die winzigen Samen der Löwenmäulchen keinem in herkömmlicher Aussaaterde nach etwa sieben Tagen. Manchesmal brauchen sie auch länger. Die Keimtemperatur sollte bei min. 15°C liegen, kann aber auch 2°C höher sein. Die Löwenmäulchen wachsen super langsam im Vergleich zu Wicken, Kornblumen oder Ringelblumen.

Ende Februar (bis Mitte März) ist eine gute Zeit für die Aussaat. Sind die Samen erstmal gekeimt, können sie bis sie die Keimblätter ausgebildet haben, bei 15°C drinnen weiter kultiviert werden. Dann sollten sie schnell nach draußen. Am besten können sie die meist noch frostigen Nächte in einem Coldframe verbringen. Die Aussaaterde sollte nicht durchfrieren, da sonst die feinen Wurzeln der kleinen Pflanzen reißen können.

Bei der Aussaat purzeln immer mehrere der kleinen Samen in ein Gefäß. Das macht nichts, da die Löwenmäulchen später vereinzelt werden können. Das Vereinzeln (Pikieren) kann entweder in größere Töpfe oder beim Rauspflanzen ins Beet oder auf das Feld geschehen. Meine Löwenmäulchen werden, wenn sie etwa 4 cm groß sind dirket aufs Feld vereinzelt.

Die zweite Anzuchtvariante ist die Aussaat von Löwenmäulchen im Spätsommer. Hier keimen die Samen draußen in Anzuchtgefäßen. Die kleinen Pflanzen wachsen in den Herbstmoanten kaum und übrewintern auch in ihren Anzuchtgefäßen. Hier ist es wichtig, dass vermieden wird, dass die Anzuchterde durchfriert.

Im Frühjahr werden die kleinen Plfanzen in Töpfe vereinzelt (pikiert) und dann bis Mitte März etwa im Coldframe weiter kultiviert. Sie wachsen dann zu kleinen stabilen Pflanzen heran, die sich schnell im Beet oder auf dem Blumenfeld etablieren können. So haben sie einen gewissen Vorsprung zu den Pflanzen aus der Februar-Anzucht.

Von einer Dirketsaat der Löwenmäulchen rate ich ab. Es geht dabei zu viel Saat verloren. Was ich aber immer wieder beobachte, ist die Selbstaussaat der Löwenmäulchen. Die kleinen Freigänger können im Frühjahr vereinzelt und umgepflanzt werden. So spart man sich viel Arbeit in der Anzucht, hat aber nur bei sortenreinen Samen die gewünschte Blütenfarbe und eine gute Pflanzenqualität.

 

Tipp 1: Um möglichst viele Stiele von einer Pflanze zu ernten, können Löwenmäulchen pinizert werden (s. zweites Bild). Hier bei wird der Leit- oder Haupttrieb einfach über zwei Blättern abgeknipst. Die Pflanze bildet dann aus ihren Seitenknospen zwei neue Stiele, die die Blüten tragen. Die Blüte erf0lg dadurch etwas später, aber dafür doppelt so füllig.

Wenn du nicht alle deine Plfanzen pinzierst, hast du frühe (nicht pinzierte) und späte (pinzierte) Blüten. Bei guter Witterung kann es eine zweite Blüte im Spätsommer geben. Das Löwenmäulchen gehört nämlich, wie die Cosmeen, der Rittersporn und die Ringelblumen zu den Pflanzen, die nach dem Schnitt neue Blütenstiele ausbilden.

Tipp 2: Pflanze deine Löwenmäulchen an sonnige und luftige Standorte. Viele Sorten sind gegenüber Blattrost (Pilze) sehr empfindlich. Feuchtigkeit begünstigt die Ausbreitung des Pilzes. Deswegen empfehle ich einen möglichst großen Pflanzanbstand. Zudem sollten die Löwenmäulchen im Folgejahr an eine andere Stelle gepflanzt und die Erde in Pflanzgefäßen ausgetsuscht werden. Die Rostpilze übredauern nämlich im Boden und können deine neue Löwenmäulchengeneration wieder anstecken.

Tipp 3: Pflanze deine Löwenmäulchen in Mischkultur und nicht in Monokultur. Neben den Rostpilzen, sind die Mehltaupilze nämlich die zweite Blattkrankheit, gegen die man nur vorbeugend angehen kann. Durch die Mischkultur ist die Ansteckungsgefahr für die Löwenmäulchen herabgesetzt, da die Mehltaupilze weniger Wirte auf einem Fleck finden und sich so weniger schnell verbreiten können.