Bei dem Wort „Recycling“ im Garten fällt einem spontan meistens ein, die Blumentöpfe aus Plastik immer wieder zu verwenden. Das ist auf jeden Fall einer der größten Posten, die man wieder verwenden kann. Klar. Das gilt natürlich auch für Multiplatten sämtlicher Größen.
Es gibt aber noch einige Dinge mehr, die recycelt werden können. Dont loose it reuse it!
Ich benutze z.B. Anzucht- oder Blumen aus Töpfen mehrmals. Wenn die Pflanzen umziehen müssen oder auch nur einjährig darin wuchsen. Dabei muss man darauf achten, dass die Erde, die man nochmal verwenden möchte, frei von Schimmel ist. Eventuell müssen Schneckeneier rausgesammelt werden. Oder Kellerasseln. Je nachdem, wofür die Erde jetzt verwendet werden soll, kann man die Erde wieder mit Dünger versetzen, um darin neue Blumen einzupflanzen.

Die Erde kann aber auch einfach ins Beet gestreut werden. Vielleicht wächst dann ja noch eine Überraschung im Beet.
Damit es bei neuen Aussaaten keine Überraschungen gibt, braucht man Material zum Beschriften. Für mich hat es sich bewährt, Milchtüten aufzuschneiden. Das Material ist wasserfest und verrottet super langsam. In verschiedene Größen geschnitten, kann ich die Milchtütenschildchen überall einsetzen. Für die Anzucht wähle z.B. 1cm breite Schilder. Wenn ich Samen direkt auf dem Feld säe, teile ich eine Tütenseite in zwei Schilder. Mit wasserfestem Stift beschrifte ich die Schilder. Fertig.

Zinnien-Anzucht in Zeitungspapier-Töpfchen
Tagetes-Keimlinge in aufgeschnittener Milchtüte

„Pflanzenrecycling“ nenne ich das Tauschen oder Verschenken von Pflanzen, die anderswo nicht mehr gebraucht werden. Dazu zählt z.B. auch ein Weihnachtsbäume, das im Topf gekauft wurde, wieder einzupflanzen. Größeren Anteil beim Pflanzenrecycling haben aber die Pflanzen, die in anderen Gärten vielleicht verkleinert werden oder ganz ausziehen sollen. Das sind dann hauptsächlich Stauden und Gräser.
Einen kleinen Teil der Pflanzen, denen ich durch Recycling gerne die Möglichkeit geben möchte, im nächsten Jahr wieder zu blühen, sind die Frühlingsblüher. Viele davon werden ab Neujahr in den Blumenläden und Supermärkten verkauft. Sie sind vorgekeimt und blühen ein oder zwei Wochen zu Hause. Dann aber werden die verblühten Zwiebelpflanzen oft einfach weggeschmissen. Das muss aber nicht sein. Die Zwiebeln können einfach in den Garten gepflanzt werden. Dann hat man im nächsten Jahr wieder schöne Blumen im Garten. Wenn du keinen Garten hast, dann nehme ich dir die Zwiebeln gerne ab 🙂
Wenn es darum geht, Blumensträuße zu recyceln,  fragt man sich, huch? wie bitte schön soll das denn gehen?
Als erstes, kannst du deine Blumen von der Bindung befreien und in der Vase neu arrangieren. Einige Blumen werden länger schön aussehen, als andere. Deswegen kannst du die nicht mehr so schönen einfach herausnehmen und hast wieder einen „frischen“ Strauß, der außerdem noch etwas anders aussieht. Wenn du das Vasenwasser täglich wechselst, hast noch länger was von deinen Blumen. Und jetzt das Recycling: es gibt Pflanzen, die können sich vegetativ vermehren. Das heißt, sie Bilden Wurzeln an der Stelle, wo man sie abgeschnitten hat. Haben sie ausreichend Wurzeln gebildet, kannst du sie in den Garten oder einen Topf pflanzen. Das funktioniert z.B. bei Sedum-Arten oder Efeu, bei Minze (Mentha-Arten) oder Basilikum. Mit etwas Glück auch bei Chrysanthemen. Bis auf das Basilikum sind diese Pflänzchen sogar winterhart. Und sie vermehren sich an einem geeigneten Standort von selbst. Im nächsten Jahr kannst du dir dann selbst einen Blumenstrauß pflücken. Saisonal und nachhaltig!