Langsam beginnt es in den Händen zu kribbeln. Wann ist es endlich so weit, wann kann die Aussaat meiner Blumen starten? Habe ich alle Arten, die ich mir für die kommende Saison wünsche?

Mitte Februar ist könnte man schon beginnen, Levkojen, Wicken oder Löwenmäulchen im Haus vorzu ziehen. Möchte man sich aber die Anzucht im Haus sparen und die Anzucht nach draußen verlegen, braucht es noch etwas Geduld. Denn die meisten Blumen benötigen Keimtemperaturen um die 15°C. Von diesen Temperaturen sind wir im Februar noch weit entfernt. Nachts gibt es immer wieder Frost.

Wenn du noch etwas Geduld aufbringen kannst, dann empfehle ich ganz klar die Direktsaat von Blumen. Gegenüber der Anzucht im Haus hat sie nämlich einige Vorteile.

Vorteile der Direktsaat:

1. die Saison startet später, so ist im Frühjahr mehr Zeit für Planung deiner Schnittblumensaison

2. der Frühjahrsregen übernimmt das Gießen für dich. Natürlich kann es sein, dass du nachhelfen musst, aber der Aufwand ist überschaubar.

3. die Samen keimen wann sie es für „richtig“ halten. Sobald die Temperaturen hoch genung und die Sonneneinstrahlung ausreichend für sie sind.

4. du benötigst kein künstliches Licht und keine Heizmatte o.ä.

5. die Pflanzen werden kräftiger, weil sie langsamer wachsen. Das liegt vor allem daran, dass es Nachts auch im Mai und Juni noch recht kühl sein kann.

6. du brauchst keine Anzuchtplatten oder -Töpfe, die du den Sommer und Winter über einlagern musst.

 

Ich möchte nicht verheimlichen, dass eine Direktsaat auch Nachteile haben kann:

1. meist wird mehr Saat benötigt, als für die Anzucht im Haus, da das ein oder andere Körnchen in den Mägen der Garten- und Feldbewohner landet.

2. Schnecken lieben die kleinen, zarten Babypflanzen. Mein Tipp gegen Schneckenfraß: säe eine Art immer an mehereren Stellen im Garten oder auf deinem Feld aus, so kannst du sicher sein, dass die fiesen Schnecken nicht alles auf einen Schlag verputzen.

3. deine Blumen fangen wahrscheinlich später an zu blühen, als die im haus vorgezogenen.

 

Ein guter Kompromiss ist die Anzucht von Blumen im Coldframe oder an einer geschützten Stelle in Töpfen. Im Coldframe werden die Arten nicht ins Beet sondern in Anzuchttöpfe gesät. Darin ist es immer etwas wärmre als im Freien und wenn die Sonne scheint, wird es richtig kuschelig unter dem Glas. So kannst du schnell gute Keimtemperaturen erreichen, auch wenn es im Freien noch recht kühl ist.

Die Anzucht in Töpfen ohne Coldframe ist auch möglich. Dazu stellst du die Anzuchttöpfe an eine geschützte sonnige Stelle am Haus, auf dem Balkon oder auf der Terrasse auf. Vorsicht bei direkter Sonneneinstrahlung, dass die frischen Aussaaten nicht austrocknen! Nachts kannst du deine Anzucht gut mit einem Vlies abdecken, so dass du die Nachfröste etwas dämpfst.

Und welche Arten eignen sich nun für die Direktsaat oder Anzucht im Freien? Dazu mehr im nächsten Beitrag.