Blumen waren schon immer ein Teil von mir. Seit ich meinen ersten eigenen Garten habe, wählte ich die Blumen so, dass ich sie auch für die Vase schneiden konnte. Das Gute ist, dass es noch mehr Blumenverrückte in meiner Familie gibt. Ich kann auf die Gärtnererfahrung vieler Jahrzehnte meiner Oma, meiner Mutter, meinen Tanten und meiner Schwiegermutter zurückgreifen. Es gibt eine Menge Gärten in meiner Familie und eine Menge Stauden und Samen, die geteilt und weitergegeben werden. Das geht dann etwa so: kennst du die? Hast du davon schon was? Oh, ich hab da noch was von der…
Mein Hausgarten ist nicht besonders groß und nicht dafür angelegt, Blumen zu „produzieren“.
Ich machte mich also im März letzten Jahres auf die Suche nach einer Anbaufläche. Zunächst bekam ich nur Absagen. Dass ich dann tatsächlich in meinem Lieblingsgarten meiner Idee Raum geben konnte, war eine wundervolle Fügung.
Meine Idee, war es, so wie ich auch in meinem Hausgarten Blumen anbaue, im GartenSieben welche anzubauen. Saisonal ohne Chemie. Weder chemischen Dünger noch Pestizide o. ä. zu verwenden. Die Eigentümer meines Gartens brauchte ich nicht lange zu überreden. Sie waren begeistert von der Idee und stellten mir ihren Garten zur Verfügung.
„Schuld daran“, dass die Eigentümer gleich begeistert waren, war unteranderem, dass sie die Slowflowerbewegung kannten. Jedenfalls mehr als ich. Denn ich hatte bisher nur nach Bio-Blumen ausschau gehalten. Als ich dann anfing, mir ein Bild von der Slowflowerbewegung zu machen, war sofort klar: da möchte ich mit meinem GartenSieben dabei sein. Gesagt getan, meine Idee verschmolzen mit der Bewegung und ich habe super nette, hilfsbereite Blumenverrückte Menschen kennengelernt.
„Es gibt Rhododendren, Iris, Goldgrute, Akelei, Paeonien, Zaubernuss, Ilex, Melisse, Fichte und Efeu. Alles Relikte alter Gartenzeiten.“
Mein GartenSieben war ein ungenutzer Garten, ca. 400 qm groß. Der Garten liegt direkt am alten Bürgermeisterhaus in Bad Iburg. Seit wir in Bad Iburg wohnen, hatte ich ein Auge auf dieses verlassene Kleinod geworfen. Wer hätte gedacht, dass ich mal sagen kann: das ist mein GartenSieben. Er ist von zwei Seiten mit Buchenhecken, auf der einen Seite durch einen alten Ziegenstall und auf der anderen Seite durch die gut erhaltene Stadtmauer begrenzt. Früher wurde er als Gemüsegarten genutzt. Es gibt Rhododendren, Iris, Goldgrute, Akelei, Paeonien, Zaubernuss, Ilex, Melisse, Fichte und Efeu. Alles Relikte alter Gartenzeiten. Ein toller Grundstein für meine Idee.
Ich begann Blumeninseln auf den Rasenflächen anzulegen. Nicht grade in Reihen. Verschlungen, sodass es aussehe, als wenn die ganze Fläche mit Blumen übersät wäre. Ich bestellte Saatgut, unser Badezimmer wurde zur Kinderstube, die kleinen Pflänzchen zogen in das Gartenhaus und dann endlich in die Erde.
Es kamen auch Stauden, Dahlien und Rosen hinzu. So konnte ich in meinem ersten Slowflowersommer schon viele von der Slowfloweridee überzeugen und durfte einige Sträuße binden.
Ein herrliches Gefühl, dass zu tun, was man liebt.